In der Ende Juli 2017 publizierten TTH48-Studie ging es um die Fragestellung einer Dosis-Wirkungs-Beziehung der therapeutischen Hypothermie nach Kreislaufstillstand. Im Gegensatz zu anderen veröffentlichten Studien wurde aber nicht die Zieltemperatur, sondern die Dauer der Anwendung untersucht. Hierbei wurden 24 Stunden TTM bei 33°C mit 48 Stunden TTM bei 33°C miteinander verglichen. In die Studie, die in 10 Zentren und 6 unterschiedlichen Ländern Europas durchgeführt wurde, wurden 355 Patienten eingeschlossen.
Den von den Autoren erhofften Effekt – ein um 15% besseres neurologisches Outcome in der 48-Stunden-Gruppe – konnten sie nicht zeigen, da die Studie nicht ausreichend gepowert war. Immerhin ein 5% besseres neurologisches Outcome konnten die Autoren nach Abschluss der Studie vorweisen, was aber nicht mehr als ein Trend ist. Trotzdem wartet die Studie mit sehr interessanten Daten auf – gerade wenn man sie mit der vor 4 Jahren erschienenen TTM-Studie vergleicht.
Obwohl die Einschlusskriterien annähernd dieselben waren wie in der TTM-Studie, verstarben in der TTH48-Studie nur 31% der Patienten (48% in der TTM-Studie).
Die Ursachen hierfür bleiben unklar. Allerdings lassen sich 3 wesentliche Unterschiede feststellen:
- In der TTM-Studie wurden nur 26% der Patienten endovaskulär gekühlt – in der TTH48 Studie 65%
- In der TTM-Studie wurden nur 62% der Patienten einer PTCA unterzogen, mit der Folge, dass 15% der Patienten einen schweren kardiogenen Schock erlitten
- In der TTH48-Studie wurden 82% aller Patienten einer PTCA unterzogen und – falls notwendig – mittels PCI sofort behandelt. Nur 2% der Patienten entwickelten einen schweren kardiogenen Schock
Der Einsatz eines- wie in den Leitlinien beschriebenen – äußerst präzisen endovaskulären Temperaturmanagementsystems kann die Versorgung solcher Patienten vereinfachen ...mehr
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